Die Vogel- und Naturschutzgruppe Hüttenberg spricht sich gegen die Ausweisung von 408.000 qm neuer Gewerbeflächen an der Autobahn aus.
Wir begründen es wir folgt:
Wir nutzen unseren Boden seit Jahrtausenden, um uns zu ernähren.
Inzwischen sind große Flächen versiegelt und nicht mehr landwirtschaftlich nutzbar. Wir sollten also bei weiteren Versiegelungen darauf achten, welche Böden wir versiegeln.
Im geplanten Gewerbegebiet besteht der Boden aus Parabraunerde aus Löss. Parabraunerde aus Löss war Boden des Jahres 2015 und ist einer der fruchtbarsten Böden weltweit u.a. zum Anbau von Weizen.
Wenn Sie im Frühjahr über diese Äcker gehen, werden Sie feststellen, dass es dort nur gute Erde und keine Steine gibt. Auch als Hobby-Landwirt oder Hobby-Gärtner wissen Sie, dass das die Arbeit sehr erleichtert.
In den letzten Sommern konnten Sie auf den Feldern an der Landesstrasse leckere Erdbeeren ernten. Das ist vorbei, wenn die Flächen erst einmal versiegelt sind..
Auf dem beigefügten Foto einer der Flächen sehen Sie, dass die Landesstraße auf einer langgezogenen Erhebung verläuft und die Felder links und rechts der Straße somit den ganzen Tag in der Wärme und im Licht der Sonne liegen – ideale Wachstumsbedingungen!
Unsere Äcker dienen seit ewigen Zeiten auch als Wasserspeicher.
Wasser ist eines unserer wertvollsten Güter – ohne Wasser kein Leben!
Ein Kubikmeter begrünte Fläche kann zu 400 Liter Wasser speichern!
Nur auf unversiegelter Fläche kann das Wasser versickern und zu dem wertvollsten und wichtigsten aller Wasser werden – dem Grundwasser!
Auf den Flächen, welche im neuen Regionalplan zur Versiegelung freigegeben werden sollen, leben auch viel Tiere. Hier möchten wir die besonders geschützten Rebhühner erwähnen, welche gerade durch neue Baumaßnahmen aus dem angrenzenden, schon bestehenden Gewerbegebiet vertrieben werden.
Im letzten Jahr konnten wir dort auch einzelne Feldhamster beobachten.
Auch die aktuelle politische Lage (Krieg in der Ukraine, Zusammenbruch internationaler Lieferketten) sollte uns zeigen, wie wichtig es ist, fruchtbare, ortsnahe Böden für unsere Landwirtschaft zu erhalten.
Aus den oben genannten Gründen bitten wir dringend, die Ausweisung von 408.000 qm neuer Gewerbeflächen auf bestem Ackerland nochmals zu überprüfen und zumindest zu verringern.
Klaus-H. Weber, Vorsitzender
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